Kurzfassung
Künstliche Intelligenz (KI), wie ChatGPT verändert bereits viele Bereiche unseres Lebens. Trotzdem hat die traditionell zurückhaltende Baubranche diesen Fortschritt zögerlich aufgenommen. Ein Projekt namens ESKIMO, unterstützt vom BMBF und realisiert von einem 11-Partner-Konsortium, hat darauf abgezielt, KI-Methoden zu entwickeln, die die tägliche Tätigkeit der Bauleiter unterstützen. Hauptaugenmerk sind Systeme, die Bauaktivitäten in Echtzeit überwachen oder eine automatische Erkennung der aktuellen Positon auf der Baustelle ermöglichen.
Einleitung
Technologischer Fortschritt prägt unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Während einige Bereiche schnell neue Technologien adaptieren, hinkt die Bauindustrie oft hinterher. Sie wird als komplex und manuell intensiv gesehen, mit vielen variablen und dynamischen Elementen. Aber genau hier könnten KI-Innovationen helfen. Für eine effektive Bauleitung ist präzises Fachwissen und aktuelle Daten erforderlich. KI unterstützt dabei, schneller und genauer Entscheidungen zu treffen, indem sie Erfahrungen und Daten kombiniert.
Die Baubranche hat das Potenzial von KI noch nicht vollständig erkannt. Es gibt jedoch Techniken aus anderen Bereichen, die sich auf den Bau übertragen lassen, insbesondere bei der Überwachung und Qualitätssicherung. Neue Tools könnten Routineaufgaben automatisieren und Probleme identifizieren, die oft übersehen werden, wodurch Kosten gespart werden können.
Das ESKIMO-Projekt untersucht die Anwendung von KI in der Baubranche. Das Projekt entwickelt Prototypen und bewertet deren Tauglichkeit für die Praxis.
Abbildung: Eine Voraussetzung für die KI-basierte Lokalisierung ist das Helmkamerasystem DIGIBAU 360 von Open Epxerience GmbH (eigene Darstellung).
Projekt ESKIMO
Das BMBF-Projekt ESKIMO mit einem Budget von 2,4 Mio. € hat KI-Anwendungspotenziale in der technischen Qualitätssicherung untersucht. Wichties Szenario war die automatische Lokalisierung auf der Baustelle.
Die Technologie Grundlagen
Für eine intelligente Bauassistenz ist es notwendig, den aktuellen Baufortschritt zu erfassen und ihn mit dem geplanten Zustand zu vergleichen. Dies erfordert spezielle Software und Hardware. Wegen der Anforderungen auf Baustellen, wie z.B. keine Internetverbindung, müssen robuste mobile Geräte verwendet werden. Die derzeitigen Smartphones sind hierfür oft ungeeignet, da sie nicht alle benötigten Funktionen bieten, wie z.B. 360°-Aufnahmen.
Daher setzt Open Experience auf das Helmkamerasystem DIGIBAU 360, das speziell für Baustellenanforderungen konzipiert wurde. Es nutzt Technologien, um Daten mit Bauplänen zu vergleichen. Dazu gehören KI-Verfahren, die Gebäudeelemente in Bildern erkennen und sie mit 3D-Modellen abgleichen.
Ergebnisse und Ausblick
Die ersten Tests der im Projekt ESKIMO entwickelten Technologien sind vielversprechend. Sie bieten zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten zur Unterstützung von Bauleitern im Alltag.
Autor: Dipl.-Ing. Konstantin Krahtov